Patienten ansprechen: Duzen oder Siezen?
Siezen schafft Professionalität
Pflegekräfte haben täglich mit äußerst intimen und privaten Situationen von Menschen zu tun, die teilweise mit Schmerzen, Ängsten und seelischem Leid zu kämpfen haben. Dabei entstehen tiefgehende Gespräche über das Leben und den Tod, sowie über Familie, Liebe und viele weitere sehr persönliche Themen. Dies schafft oft eine starke Bindung zwischen den PatientInnen und den PflegerInnen, während trotzdem eine professionelle Distanz gewahrt werden muss, die bei dem „Du“ letztlich verloren ginge.
Förmliche Anrede in der Pflege für Würde und Respekt
Das Siezen ist Ausdruck von Respekt. Vielen Menschen ist es sehr unangenehm, wenn ihnen jemand beim Ausziehen, Waschen oder beim Toilettengang hilft. Ihnen kann die förmliche Sprache in solchen Situationen ein Gefühl von Würde vermitteln, da gerade ältere Menschen, die noch förmlichere Zeiten miterlebt haben, das Duzen als übergriffig empfinden könnten. Des Weiteren wollen viele Pflegekräfte von PatientInnen und deren Angehörigen lieber mit „Sie“ und dem Nachnamen angesprochen werden – auch deshalb, weil ihrem Beruf oft zu wenig Wertschätzung entgegengebracht wurde und immer noch wird. Duzen kann das Gefühl von mangelnder Wertschätzung gerade in konfliktreichen Situationen im Alltag verstärken.So können Sie Duz-Angebote zurückweisen
Doch wie können Sie ein Duz-Angebot zurückweisen, ohne dass sich die PatientInnen persönlich abgelehnt fühlen? Dazu gibt es in vielen Krankenhäusern und Pflegeheimen eine generelle Regel, die besagt, dass alle sich siezen sollen, was den Vorteil hat, dass Pflegekräfte Duz-Angebote von PatientInnen mit dem Verweis auf die Klinik- oder Heim-Netiquette zurückweisen können. Dies schafft keinen Unmut unter den PatientInnen, die sich möglicherweise durch unterschiedliche Ansprachen benachteiligt fühlen.Vorteile des Duzens
Andere Fachleute vertreten die Ansicht, dass das Duzen in der Pflege eine durchaus professionelle Maßnahme sein kann, um Vertrauen aufzubauen und den Pflegealltag zu erleichtern. Es verleiht dem zwischenmenschlichen Umgang eine persönlichere Note, kann Türen öffnen und das Gefühl von Zusammengehörigkeit stärken. Besonders in der Langzeitpflege verbringen PatientInnen und Pflegekräfte viel Zeit miteinander, wodurch sich automatisch eine gewisse Nähe entwickelt. Im besten Fall wird das Pflegeheim für die BewohnerInnen zu einem Ort, an dem sie sich fast wie zu Hause fühlen. In solchen Fällen kann das „Du“ durchaus angemessen sein.Allerdings ist es wichtig, zu beachten, dass es ein Tabu ist, jemanden ungefragt zu duzen. Es sollte stets das Einverständnis der betroffenen Person eingeholt werden, bevor man zum informellen „Du“ übergeht.
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