Fit bleiben als Handwerker im Job – körperlich und mental (Teil 1)
Auch wenn Sie als Handwerker körperlich hart arbeiten, sollten Sie für einen entsprechenden Ausgleich sorgen. Damit bleiben Sie sowohl körperlich als auch mental fit. Zum Thema haben wir einen Physiotherapeuten aus Stuttgart, Marco Renner von NeoNorth, befragt und zeigen Ihnen in diesem Artikel, was Sie dafür tun können.
Während der Arbeit auf die Haltung achten
Viele Positionen und Tätigkeiten sind einseitig. Daher gilt es, nicht länger als eine halbe Stunde in der immer gleichen Haltung zu bleiben. Stehen Sie zwischendrin auf, recken und strecken Sie sich und verändern Sie dabei Ihre Haltung. Damit gleichen Sie einseitige Positionen schneller aus. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers, reagieren Sie auf Schmerzen, atmen Sie durch, entspannen Sie sich zwischendrin. Zum Ausgleich kann ein gesundes Training in der Freizeit helfen. Sie könnten daher schwimmen gehen, wandern oder klettern. Auch der Besuch im Fitnessstudio hilft, alternativ wäre ein Workout zu Hause umsetzbar. Lassen Sie sich zur Entspannung ein heißes Bad ein und gönnen Sie den Muskeln die verdiente Ruhe.
Auf Fitness, Sport und Ernährung kommt es an
Je mehr Sie selbst auf Ihre Fitness und Ernährung achten, zum Ausgleich etwas Sport treiben, können Sie sicher sein, dass Sie ein relativ beschwerdefreies Leben führen können. Spüren Sie bereits Schmerzen im Rücken oder Nacken und zwicken die Knie? Die meisten Probleme fangen leicht an, bevor sie chronisch und damit richtig schmerzhaft werden können. Ursache hierfür sind unpraktische Maschinen, enge Verhältnisse bei der Arbeit oder das ständige Heben schwerer Lasten. Bei leichten Symptomen hilft es, die verspannten Körperteile zu dehnen oder zu stretchen. Regelmäßig angewendet, können sich die Muskeln immer wieder entspannen. Gleichzeitig werden Sie dabei beweglicher. Sind die Schmerzen bereits stärker, kann ein Trainer im Fitnessstudio helfen. Er zeigt Ihnen bei Ihrem Training, wie Sie Ihrer persönlichen Achillesferse auf die Schliche kommen und ihr aktiv begegnen. Welche Übungen wirklich hilfreich sind, hängt von den speziellen Tätigkeiten ab. Als Maurer auf dem Bau, brauchen Sie ein anderes Training als ein Mechatroniker oder ein Elektriker.
Mit diesen Übungen geht vieles leichter
Weil eine starre Position bei der Arbeit Ursache vieler Verspannungen und damit auch der Schmerzen sind, helfen kleine Übungen, diese immer wieder zu verändern. Sie sollten daher mindestens einmal in der Stunde bewusst Ihre Haltung überprüfen und für maximal zwei Minuten kleine Übungen zur Entlastung machen:
- Stehen Sie auf, recken Sie sich, nehmen Sie die Arme mit nach oben und machen Sie sich so lang, wie es nur geht. Versuchen Sie mit den Händen nach oben zu greifen, als hingen oben am Baum Äpfel, die Sie pflücken wollen.
- Gehen Sie aufrecht umher, z.B. auch bei einer Pause während der Autofahrt und machen Sie dabei leichte Kniebeugen. Achten Sie aber darauf, dass Sie diese nicht ganz bis nach unten durchführen.
- Stehen Sie aufrecht und rollen Sie Ihren Oberkörper langsam nach unten. Dort können Sie ihn locker ein paar Sekunden hängen lassen, bevor Sie ihn – Wirbel für Wirbel – wieder nach oben rollen.
Länger fit bleiben lohnt sich
Auch wenn Sie noch keine Schmerzen spüren, lohnt es sich, fit zu bleiben. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und gönnen Sie sich hin und wieder ein kleines Päuschen. Das gilt besonders dann, wenn Sie bereits Schmerzen oder Verspannungen spüren können. Vielleicht nehmen Sie sich an einer Katze ein Beispiel? Sie liegen den ganzen Tag nur herum, trotzdem dehnen sie sich täglich mehrmals. Für die mentale Fitness ist der Kopf gefragt. Sie müssen sich schließlich ständig auf neue Situationen einstellen, flexibel und belastbar bleiben. Je fitter Sie körperlich sind, desto fitter sind Sie in der Regel auch mental. Schließlich erhöht eine gute Ausdauer auch die geistige Stärke. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung hilft ebenfalls dabei.