Pflege in anderen Kulturen: Was wir von der Welt lernen können

Pflege ist ein universelles Bedürfnis, aber ihre Umsetzung unterscheidet sich von Land zu Land. Während in westlichen Ländern professionelle Pflegekräfte häufig die Versorgung übernehmen, spielt in vielen anderen Kulturen die familiäre Pflege eine zentrale Rolle. Wir können aus weltweit unterschiedlichen Pflegekonzepten für unser eigenes System wertvolle Impulse und Beispiele übernehmen.

Pflegebedürftige
Geschätzter Anstieg an Pflegebedürftigen im Jahr 2021 bis 2070

Pflegebedürftige in Deutschland

In dieser Statistik sehen wir die erste Annahme von einer moderaten demografischen Entwicklung und konstanten Pflegequote. Hier könnte die Zahl der Pflegebedürftigen allein durch die Alterung von 5,0 Millionen Ende 2021 über 5,6 Millionen Ende 2035 auf 6,8 Millionen Ende 2055 ansteigen und schließlich im Jahr 2070 bei 6,9 Millionen Pflegebedürftigen liegen.

Pflegekonzepte im internationalen Vergleich

Schweden: Vorbild für staatlich organisierte Pflege

Schweden gehört zu den Ländern mit einem der am besten ausgebauten Pflegesysteme. Die Pflege wird nahezu vollständig durch Steuern finanziert, sodass sich Pflegebedürftige unabhängig von ihrem Einkommen auf eine hochwertige Versorgung verlassen können. Hier spielen Stationäre Pflegeheime eine zentrale Rolle, ergänzt durch ambulante Dienste. Besonders beeindruckend ist das Qualitätssicherungssystem, das dafür sorgt, dass die Pflegekräfte optimal arbeiten können und Pflegebedürftige die bestmögliche Betreuung erhalten.

Spanien: Familie als wichtigste Stütze

In Spanien übernehmen die Pflege älterer Menschen in erster Linie die Familienangehörige. Der Staat leistet hier nur begrenzte Unterstützung, sodass ein Großteil der Kosten privat getragen wird. Dieses Modell betont die familiäre Verantwortung und soziale Bindung, stellt pflegende Angehörige aber auch vor Herausforderungen. Besonders in urbanen Regionen wird daher zunehmend über neue Pflegeformen nachgedacht, die Angehörigen entlasten.

Japan: Technologie als Lösung für den Pflegenotstand

Pflegeroboter
„Paro“ Pflegeroboter

Japan steht vor einer der größten Herausforderungen weltweit: Eine alternde Gesellschaft mit wenigen jungen Pflegekräften. Die Lösung? Technologie. Roboter unterstützen Pflegekräfte, übernehmen körperlich anstrengende Aufgaben und helfen sogar bei der emotionalen Betreuung, beispielsweise durch den Einsatz von „Paro“, einem therapeutischen Roboter. Japan zeigt, dass Innovation und Pflege Hand in Hand gehen können.

 

Niederlande: Das Buurtzorg-Modell als Erfolgsmodell

Die Niederlande setzen auf ein einzigartiges Pflegekonzept: Kleine, selbstorganisierte Pflegeteams kümmern sich um Patienten in ihrem vertrauten Umfeld. Diese Teams übernehmen nicht nur die direkte Pflege, sondern beraten auch zur Gesundheitsvorsorge und Angehörigen. Das Modell reduziert Bürokratie und ermöglicht eine individuellere, menschlichere Betreuung. Die Zufriedenheit von Pflegekräften und Patienten ist entsprechend hoch.

Kuba: Gemeinschaftsbasierte Pflege als Erfolgsrezept

In Kuba sind Pflegekräfte tief in die Gemeinschaft integriert. Das Gesundheitssystem setzt auf enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften und Familien. Diese Nähe schafft Vertrauen und verbessert die Betreuung, weil Probleme erkannt und behandelt werden. Der Community-basierte Ansatz zeigt, wie wichtig persönliche Beziehungen in der Pflege sind.

Merke: „Der einfache Akt der Fürsorge ist heldenhaft.“ Edward Albert

Was wir von anderen Ländern lernen können

Die Vielfalt internationaler Pflegekonzepte bietet wertvolle Erkenntnisse. Jedes System hat Stärken, die Impulse für die Weiterentwicklung unseres eigenen Pflegesystems liefern. Einige der wichtigsten Erkenntnisse:

  • Mehr Eigenverantwortung für Pflegekräfte:Das niederländische Modell zeigt, dass selbstorganisierte Pflegeteams effizienter arbeiten und gleichzeitig zufriedener sind.
  • Technologie gezielt nutzen:Japan beweist, dass Innovation Pflegekräfte entlasten kann. Digitale Assistenzsysteme oder Pflegeroboter könnten auch hier eine sinnvolle Ergänzung sein.
  • Prävention stärker im Fokus:In Schweden wird viel Wert auf Gesundheitsvorsorge gelegt, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange hinauszuzögern.
  • Pflege als Gemeinschaftsaufgabe verstehen:Kubas Community-basierte Pflege zeigt, dass die enge Verbindung zwischen Pflegekräften und Patienten ein Erfolgsfaktor ist.
  • Familien entlasten:Spanien macht deutlich, wie stark Familien durch Pflege belastet werden. Flexible Arbeitszeiten für pflegende Angehörige oder finanzielle Unterstützung könnten helfen, diesen Druck zu reduzieren.

Fazit


Pflege ist in jeder Kultur anders – aber überall von großer Bedeutung. Der Blick über den Tellerrand zeigt, dass es zahlreiche Wege gibt, menschliche Pflege, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Indem wir von anderen Ländern lernen, können wir unser eigenes Pflegesystem weiterentwickeln und den Alltag von Pflegekräften und Pflegebedürftigen verbessern.

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