Weiterbildung & Qualifikation in der Pflege

Um in Ihrem Job nicht auf der Stelle zu treten, sondern durch stetiges Dazulernen fundiertes Wissen aufzubauen und zu sichern, gelten Weiterbildungen in der Berufswelt als wesentlicher Bestandteil. Besonders im Bereich der Zeitarbeit Pflege ist es wichtig, sich stetig mit neuen Regelungen vertraut zu machen, wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt zu bekommen, relevante Themen fachspezifisch zu vertiefen und damit einen sicheren, fachgerechten Umgang zu gewinnen. Zusätzlich können Fort- und Weiterbildungen die berufliche Stellung verbessern, um Aufstiegschancen zu sichern oder Gehaltssteigerungen zu erzielen.

Abgesehen von den Pflichtfortbildungen, die jede Betreuungskraft im Jahr besuchen muss, werden eine Vielzahl von freiwilligen Fortbildungsseminaren angeboten, deren Zertifikate in jeder Bewerbung einen guten Eindruck machen. Im folgenden Artikel finden Sie Informationen darüber, welche Fort- und Weiterbildungen es für die Pflege gibt und warum diese so wichtig für Ihre Karriere sind.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es im Pflegebereich?

Gesetzliche Pflichtfortbildungen

Nachdem eine hohe Qualität der Pflege nur durch kontinuierliche Fortbildungen gewährleistet werden kann, wurde im Jahr 2003 das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz eingeführt. Dieses soll sicherstellen, dass Pflegekräfte in Deutschland regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, um ihrer Arbeit unter dem aktuellen Stand der medizinisch-pflegerischen Erkenntnisse nachzugehen. Pflegekräfte müssen seitdem im Jahr mindestens 16 Fort-/Weiterbildungsstunden absolvieren, während Praxisanleiter zu einer Mindestzeit von 24 Stunden verpflichtet sind.

Erhaltungsfortbildungen

Erhaltungsfortbildungen sind in der Zeitarbeit Pflege von besonderer Bedeutung, falls Sie in eine andere Fachrichtung oder Abteilung wechseln möchten, da das Wissen jederzeit auf dem aktuellen Stand gehalten werden sollte. Haben Sie seit längerem nicht mehr im Bereich der Pflege gearbeitet, bietet Ihnen eine Erhaltungsfortbildung desweitern die Möglichkeit eines Neueinstiegs. Außerdem sind solche Fortbildung für alle Pflegekräfte in der Zeitarbeit interessant, die ihr Wissen wieder auffrischen wollen, um ihre Arbeit gewissenhaft erledigen zu können. Generell ist es sinnvoll, an Erhaltungsfortbildungen teilzunehmen, gerade wenn diese vom Arbeitgeber angeboten werden. In manchen Fällen sind diese sogar verpflichtend, um Ihre Tätigkeit weiterhin ausüben zu können. Typische Erhaltungsfortbildungen sind:
  • Umgang mit Medikamenten
  • Hygienefortbildung
  • Datenschutzfortbildung
  • Unfallverhütung

Erweiterungsfortbildungen

Eine Erweiterungsfortbildung ist für Sie als Pflegekraft in der Zeitarbeit sehr attraktiv, da Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Wissen in einem Fachbereich erweitern können. Die Liste der Fortbildungsmöglichkeiten scheint endlos zu sein und umschließt zum Beispiel Themen wie spezielle Behandlungskonzepte, Krankheiten und neue Fertigkeiten. Einige Beispiele für interessante und gefragte Fortbildungen zur Erweiterung der Kompetenzen von Pflegefachkräften sind:
Palliativpflege: Es geht hierbei um die Betreuung von Menschen, die an unheilbaren oder chronischen Krankheiten leiden. Das Ziel ist nicht, die Krankheit zu heilen, sondern dem Patienten ein möglichst gutes Leben und eine würdevolle Behandlung zu ermöglichen. Dazu gehört unter das Schmerzmanagement und die Unterstützung bei psychischen Problemen.

Intensivpflege: Bei der Intensivpflege versorgen Sie Menschen, die besonders schwer erkrankt sind. Hierbei umfasst die Pflege spezielle Aufgaben wie die Überwachung wichtiger Körperfunktionen, die Heimbeatmung oder die Begleitung von Transporten.

Psychiatrische Pflege: Dieser Bereich der Pflege spielt eine stetig größer werdende Rolle. Da Menschen immer älter werden, nehmen Pflegebedürftigkeit, Demenzerkrankungen, Suchtprobleme und Depressionen zu.

Krankenpflegekurse: In der Krankenpflege gibt es Kurse, die sich auf bestimmte medizinische Fachgebiete und Spezialaufgaben spezialisieren. Diese umfassen Bereiche wie Nephrologie, Anästhesie, Onkologie, Endoskopie oder Rehabilitation. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung der ärztlichen Praxis sind kompetente Fachkrankenpfleger mehr gefragt denn je.

Anpassungsfortbildungen

Anpassungsfortbildungen haben das Ziel, das Wissen von Pflegefachkräften an veränderte Arbeitsaufgaben und Konzepte anzupassen. Insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung ändern sich Arbeitsabläufe und es werden neue Maschinen eingeführt, was bedeutet, dass Pflegefachkräfte, besonders in der Zeitarbeit, umlernen müssen. Es ist wichtig, dass Sie auf dem neuesten Stand bleiben, um den Veränderungen gerecht zu werden. Neben betriebsinternen Schulungen gibt es auch viele externe Fortbildungen wie Grund- und Aufbaukurse zu aktuellen Themen, wie beispielsweise die Kultursensible Pflege für Pflegekräfte, die sich auf die Pflege von Menschen mit Migrationshintergrund spezialisiert haben oder die neue Qualitätsprüfung für Pflegedienstleiter.

Aufstiegsfortbildungen

Eine Aufstiegsfortbildung kann Ihnen dabei helfen, Ihre Karriere in der Zeitarbeit Pflege voranzutreiben. Mit dieser Fortbildung erlangen Sie die Fähigkeit, in Ihrer Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung oder auf Ihrer Station in eine höhere Position aufzusteigen. Dies geht in der Regel mit einer höheren Verantwortung und einem höheren Gehalt einher. Eine Aufstiegsfortbildung ist im Grunde eine Weiterbildung, die meist eine gewisse Berufserfahrung voraussetzt.

Praxisanleiter/-in: Sie können sich berufsbegleitend innerhalb von sechs Monaten zur Praxisanleiterin bzw. zum Praxisanleiter in der Pflege weiterbilden. Die Qualifikation umfasst insgesamt 300 Stunden und beinhaltet regelmäßige Erweiterungsfortbildungen von mindestens 24 Stunden im Jahr. Durch diese Aufstiegsfortbildung können Sie ein Gehalt von ca. 4.500 Euro erzielen. Die Kosten für die Qualifizierung liegen zwischen 1.700 und 3.000 Euro, sind jedoch eine lohnende Investition für Ihre Karriere.

Wundexperte/-in ICW: Wenn Sie sich für die Behandlung von chronischen Wunden interessieren, ist diese Fortbildung genau das Richtige für Sie. Die Schulung folgt den Standards der Initiative Chronische Wunden ICW und ist entsprechend zertifiziert. Nach Abschluss sind Sie in der Lage, chronische Wunden fachkundig zu diagnostizieren und Patienten zu therapieren.

Warum Fortbildungen so wichtig sind

Für Pflegekräfte in der Zeitarbeit sind Weiterbildungen besonders wichtig, da sie in einem schnelllebigen und sich ständig ändernden Umfeld arbeiten. Pflegende müssen daher auf dem neuesten Stand der Technologie, Behandlungen und Verfahren bleiben, um eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten. Eine Weiterbildung bietet die Möglichkeit, sich auf bestimmte Fachgebiete wie Palliativpflege, Wundmanagement oder Geriatrie zu spezialisieren und neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben. Dadurch können Sie Ihre Karrierechancen verbessern und ein höheres Gehalt anstreben.
Eine Fortbildung kann auch dazu beitragen, die Motivation und das Selbstvertrauen zu steigern und eine stärkere Vernetzung mit Kollegen und Fachleuten ermöglichen. Sollten Sie darüber nachdenken, den Arbeitsplatz zu wechseln, können Fortbildungen, die Sie bereits erfolgreich abgeschlossen haben, ebenfalls von Vorteil sein. Obwohl Sie ein Arbeitszeugnis besitzen, welches Sie bei Bedarf vorlegen können, betonen zusätzliche Fortbildungen Ihre starke Motivation. Aus diesem Grund wird dringend empfohlen, sich nach jeder Fortbildungsveranstaltung eine Teilnahmebescheinigung ausstellen zu lassen.

Als Pflegekraft in der Zeitarbeit können Sie also mit einer Weiterbildung nichts falsch machen, sondern nur gewinnen. Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arbeitgeber, ob er die Kosten der Weiterbildung übernehmen würde, denn auch dieser profitiert von gut ausgebildeten Mitarbeitenden.

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